Bestattung

Es segne Dich Gott der Vater, der Dich zu seinem Ebenbild erschaffen hat.
Es segne Dich Gott der Sohn, der Dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat.
Es segne Dich Gott der Heilige Geist, der dich zu seinem Tempel bereitet und geheiligt hat.
Er sei Dir gnädig im Gericht und schenke Dir das ewige Leben.

Wer der evangelischen Kirche angehört, hat das Recht, von einem ev. Pfarrer/einer ev. Pfarrerin beerdigt zu werden. In letzter Zeit ist es jedoch vorgekommen, dass Bestattungsdienste nach einem erfolglosen Versuch, einen Pfarrer zu erreichen, Angehörigen dazu geraten haben, doch einen freien Redner zu nehmen. Der sei schnell verfügbar und gar nicht so teuer. Nun können Angehörige selbstverständlich entscheiden, wer einen Verstorbenen bestatten soll; aber mit etwas mehr Geduld, bin ich erreichbar! Eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter und am besten gleichzeitig als E-Mail kommt an. Wenn sie am Vormittag gesendet wird, steht bis zum Anzeigenschluss bei der Zeitung in aller Regel fest, wann die Beerdigung gehalten werden kann. Für mich ist es am einfachsten, wenn Angehörige mich möglichst frühzeitig informieren. Ich komme auch gerne schon zu einem Sterbeabendmahl oder einer Andacht am Sterbebett. Und wenn ein Gemeindeglied gestorben ist, bin ich immer froh, wenn ich umgehend angerufen werde. Dann kann eine Bestattung ohne Hektik und Pannen gut und sorgsam vorbereitet werden.

Pfarrer Hans Borchardt

Sie haben einen Menschen verloren, der Ihnen nahe stand und wichtig war. Vielleicht können Sie im Augenblick gar nicht fassen, was geschehen ist. Vielleicht ist auch ein langer Weg mit Leid und Schmerz zu Ende gegangen. Dann gibt es wenig, was trösten kann. Den letzten Weg eines Menschen begleiten, geschieht auf ganz unterschiedliche Weise. Oft ist er mit Angst und Schrecken, mit Verzweiflung und Nichtbegreifen verbunden. Unterschiedliche Gefühle vermischen sich. Aber nicht die Verzweiflung, nicht die Angst oder der Schrecken sollen die Oberhand behalten. Daher ist die Aufgabe, Tote auf ihrem letzten Weg zu begleiten ein wichtiger Schritt in der eigenen Trauer.

Wir Christen glauben, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Denn Gott ist auch durch den Tod gegangen. Allein und verlassen starb Jesus Christus am Kreuz. Aber in der Sinnlosigkeit des Todes ist ein Wort des Lebens laut geworden. Er ist auferstanden. Er lebt. In Jesus Christus ist Gott mitten in unsere Welt gekommen. Er hat menschliches Leid erfahren und den Tod. Gott ist uns ganz nahe. Deshalb ist es gut zu wissen, dass in aller Trauer Gott uns entgegenkommt. Deshalb steht die evangelische Trauerfeier und die Bestattung im Zeichen der Hoffnung auf Gott, der das Leben will.

Diese Hinweise sollen Ihnen bei der Vorbereitung der Trauerfeier helfen. Ich – Ihr Pfarrer bei St. Lukas – möchten Sie begleiten und Ihnen in Ihrer Trauer beistehen.

Bitte setzen Sie sich bei einem Trauerfall baldmöglichst mit uns in Verbindung, am besten schon bei der ersten Besprechung mit Ihrem Institut. Dort stellt man gerne den Kontakt zu  Pfarrer Borchardt in Ihrem Beisein her.

Der, die Verstorbene wird abgeholt. Das ist ein schmerzlicher Schritt auf dem Weg des Abschiednehmens. Gleich ob zu Hause oder im Krankenhaus, wir sind gerne bereit, diesen Schritt mit einer Aussegnung zu begleiten. Wichtig ist dann, vor der Abholung einen Termin für die Aussegnung festzulegen.

Ich werde mit Ihnen ein persönliches Gespräch führen, um die Trauerfeier vorzubereiten. Dabei können Sie über alles sprechen, was Sie bewegt und dabei Trost finden. Erzählen Sie uns aus dem Leben des, der Verstorbenen. Sie helfen damit, die Trauerfeier möglichst persönlich zu gestalten. Vielleicht wissen Sie ein Bibelwort, das dem, der Verstorbenen wichtig war. Dies kann Grundlage für die Traueransprache sein. Manchmal kann es hilfreich sein, sich an der Trauerfeier aktiv zu beteiligen.

Musik setzt viele Gefühle in Bewegung. Wählen Sie sorgfältig die richtige Musik zur Trauerfeier aus. Wir unterstützen Sie dabei gerne. Auf jedem Friedhof sind Musiker tätig. Auch die Einspielung von Liedern ist möglich.

Bei der Trauerfeier ist durch städtische Vorgaben die Zeit in der Friedhofshalle beschränkt. Bei einer Erdbestattung sind das in der Regel etwa zehn Minuten (die Zeit am Grab ist nicht beschränkt), bei einer Feuerbestattung sind es meistens dreißig Minuten. Sie können aber über Ihr Institut gegen Gebühr auch zusätzliche Zeiten bestellen. 

Nach dem ersten Teil in der Trauerhalle gibt die Trauergemeinde der, dem Verstorbenen das letzte Geleit. Der Pfarrer und die engsten Angehörigen bilden die Spitze des Zuges. Am Grab wird der Sarg in die Erde gelassen. Für viele ist das der schwerste Augenblick der Beerdigung. Doch wie ein Same neues Leben hervorbringt, kann das Einsenken des Sarges ein Bild für die Gewissheit neuen Lebens sein. Mit dem dreimaligen Erdwurf wird an die Vergänglichkeit („Erde zu Erde“) und zugleich an das ewige Leben (wie bei der Taufe) erinnert. Diesen Brauch nehmen dann die Trauergäste am Ende der Bestattung auf. Auch eine Blume als Liebeszeichen kann ins Grab geworfen werden. Einen Moment der Stille und des persönlichen Abschiednehmens ist diese letzte Geste gewidmet.

Für Menschen mit Gehbehinderungen ist der Weg zum Grab und dann auch das Stehen am Grab schwierig. Man kann über die Friedhofsverwaltung eine Fahrtmöglichkeit zum Grab wie auch dort eine Sitzgelegenheit organisieren. Bitten Sie Ihr Bestattungsinstitut dabei um Hilfe.

Die Trauerfeier bei einer Feuerbestattung findet nur in der Friedhofshalle statt. Nach dem Segenswort erhebt sich die Gemeinde zu einem stillen Gedenken. Dabei besteht die Möglichkeit, nochmals an den Sarg zu treten und eine Blume niederzulegen.

St. Lukas erhebt für die Trauerfeier keine Gebühren. Der Betrag „für die Kirche“ in der Rechnung des Institutes ist für den kirchlichen Sachbedarf des Dekanatsbezirks. Wenn Sie Ihrer Gemeinde etwas spenden wollen, können Sie dies im Sinne des, der Verstorbenen selbst festlegen.

Die Zeit danach: Nach der Bestattung beginnt für Trauernde noch lange nicht der Alltag. Trauer braucht Zeit. Wir laden deshalb alle Angehörigen am folgenden Sonntag zum Gemeindegottesdienst ein. Dort wird noch einmal der Name des, der Verstorbenen verlesen und für sie, für ihn und die Trauernden gebetet.

Wir begleiten Sie im weiteren Verlauf der Trauer, zum Beispiel auf Ihren Wunsch auch bei der Beisetzung der Urne. Sie können uns jederzeit ansprechen und um ein Gespräch bitten. 

Am Sonntag vor dem 1. Advent - dem Ewigkeitssonntag - lädt St. Lukas ganz besonders diejenigen ein, die im vergangenen Jahr einen Menschen verloren haben. In diesem Gottesdienst soll Gelegenheit sein, noch einmal zurückzuschauen und die Trauer in Gottes Hände zu legen.

Aus Psalm 90:

Herr, Du bist unsere Zuflucht für und für,
ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt erschaffen wurden,
bist Du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Der Du die Menschen lässest sterben und sprichst: "Kommt wieder, Menschenkinder!"
Denn tausend Jahre sind vor Dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
Fülle uns frühe mit Deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.
Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns,
ja, das Werk unserer Hände wollest Du fördern.